Aktuell:
Am 12.10.23, 19 Uhr,
soll auf einer öffentlichen Informationsveranstaltung der Gemeinde in der Turn- und Festhalle Schwieberdingen über
informiert werden.
Nachhaltige Energie in Schwieberdingen - Bürgerenergie
Um die 1,5-Grad-Klimaziele zu erreichen ist neben Energieeinsparungen ein massiver Ausbau der erneuerbaren Energien notwendig. In Baden-Württemberg gilt seit 1. Mai 2022 eine Photovoltaik-Pflicht für neue Wohngebäude, ab Januar 2023 dann auch bei allen grundlegenden Dachsanierungen. Außerdem sollten in Baden-Württemberg in den kommenden Jahren 1000 (laut Kretschmann nur noch 500) neue Windenergieanlagen (WEA) entstehen.
Nachdem in diesem Jahr eine erste Teilfläche der >Deponie Am Froschgraben< abgedeckt und bewaldet wird, wird im Zusammenhang mit der späteren Nutzung der Deponie in Schwieberdingen auch die Installation einer WEA oder eines Photovoltaik-(PV-)Feldes diskutiert. In einem Workshop 2015 mit Bürgerbeteiligung wurde schon eine WEA angesprochen, damals aber als nicht genehmigungsfähig abgelehnt – was heute nicht mehr gelten muss. PV war damals noch kein Thema.
Völlig übersehen wird, dass im >Regionalplan vom Verband Region Stuttgart< schon seit September 2015 eine Fläche See/Ried (Langes Feld) auf den Gemarkungen Schwieberdingens und Münchingens als Standort für Windkraftwerke ausgewiesen ist!
Warum Windenergie?
Im Sommer 2022 haben sich einzelne Bürger zu einer Interessengemeinschaft Windkraft in Schwieberdingen zusammen geschlossen.
Nach jahrelangem Zögern hat nun auch die Politik erkannt, dass die Energiewende mittelfristig nur mit Windenergie-Anlagen (WEA) funktionieren kann. WEA werden deshalb sicher auch nach Schwieberdingen kommen. Wir sehen unsere Aufgabe darin, davon nicht nur Groß-Investoren profitieren zu lassen.
Auch die Gemeinde und die Bürger, die diese Windräder täglich sehen werden, sollen einen Vorteil davon haben.
Während sich die Menschen im Norden Deutschlands seit Jahren an die WEA gewöhnt haben, stehen ihnen im Süden viele zumindest skeptisch gegenüber. Neben subjektiven Argumenten wie "Verspargelung" der Landschaft glauben viele auch nicht an den wirtschaftlichen Nutzen der Anlagen im Süden.
In einer Info-Veranstaltung der Interessengemeinschaft am 21.06.23 wurden deshalb das Konzept der Bürgerenergie, die Vorteile, die sich dadurch für die Gemeinde ergeben und Vorschläge, wie eine solche Gesellschaft aussehen könnten, diskutiert.
Neben Fragen zum Konzept Bürgerenergie wurden in der anschließenden Diskussion auch Fragen zum Konzept Windenergie angesprochen (s. unten, Aktuell, 24.06.23). Einige der Themen hatten wir schon im >Faktencheck WEA< angesprochen.
Zusätzlich finden Sie in einem Beitrag
> Infos zu WEA in Schwieberdingen <
ausführlichere Informationen, mit denen wir versuchen, auf die wichtigsten Fragen zu WEA Antworten zu geben. Dieser Bericht wird kontinuierlich erweitert. Die aktuelle Fassung stammt vom 27.06.23.
Gegenüber der Version vom 16.06. wurde insbesondere die Bewertung von SF6 ergänzt.
Die vermeintliche Problematik mit dem "Klimakiller" SF6 in HV-Schaltanlagen wird in dem Bericht
> Problemgas SF6 <
genauer beleuchtet.
Sollten Sie dazu ergänzende Fragen oder Hinweise haben, senden Sie diese an bg.WiSch@gmx.de. Vielleicht kann ich sie in die Infos mit aufnehmen.
Die Datei wird kontinuierlich erweitert oder ggf. korrigiert.
Unsere Ziele
03.08.23 Bürger und Kommunen sollen an Windenergie verdienen
Während in Schwieberdingen darüber gestritten wird, ob neben den Bosch-Windrädern ein Bürgerwindrad gefordert werden kann, arbeiten mehrere Bundesländer an Gesetzen, die entsprechend einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts von 2022 regeln, wie Bürger und Kommunen an der Windenergie beteiligt werden müssen. Baden-Württemberg vertritt die Auffassung, dass die Regelungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz zur freiwilligen Beteiligung von Kommunen ausreichend sind (LKZ v. 3.8.).
27.07.23 Pressemitteilungen von Grünen und Rathaus zu Gemeinderatssitzung
Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Schwieberdinger Gemeinderat verwahrt sich in einer Pressemitteilung vom 25.7. gegen die Behauptung von BM Lauxmann, die von ihr gestellten Anträge zum Projekt Bürgerwindrad im Gewann Ried/See und zur Ablehnung eines zweiten Windanlagen-Standorts auf Gemarkung Schwieberdingen seien „schlichtweg rechtlich unzulässig“ und beschreibt ihren Antrag, der in der Gemeinderratssitzung nicht behandelt wurde. Darauf reagiert die Gemeinde mit einer eigenen Pressemitteilung am 26.7., in der sie ihren Standpunkt verteidigt. Nicht dazu passt, dass BM Luxmann und M.Müller noch im Januar in einem Gespräch mit Bürgerenergie-Befürwortern deren Postion, die sich weitgehend mit der der Grünen deckt, unterstützten. In Bezug auf die Rechtmäßigkeit des Junktims müsste dann auch die Entscheidung von Korntal-Münchingen, die Mitwirkungsbereitschaft der Stadt an eine Standortoptimierung zu knüpfen, in Frage gestellt werden (StZ 27.7.23).
21.07.23 Gemeinderat vertagt Entscheidung zur Windkraft in Schwieberdingen
Zur Gemeinderatssitzung, an der auch Th. Kiwitt (Verband Region Stuttgart) teilnahm, hat H. Brüstle-Heck ein kurzes > Protokoll < verfasst. Kiwitt sieht für Schwieberdingen auch mit zusätzlichen Hemminger Anlagen keine Umzingelung. Er argumentiert mit einem Abstand von nur 700 m statt 1000 m von Wohnsiedlungen.
BM Lauxmann sieht in Bezug auf Grünen-Antrag rechtliche Bedenken und widerspricht. Nachdem ABG Reinold feststellt, ihr sei alles unklar, man könne jetzt nicht entscheiden, stimmen CDU und Freie Wähler einem von BM-Lauxmann vorgeschlagenen Antrag der ABG auf Vertagung bis Herbst zu (vgl. LKZ 21.07.23).
19.07.23 LKZ bringt vor Gemeinderatssitzung 5 Beiträge zur Windkraft
Die Zeitungsartikel s. unter Zeitungsberichte vom 19.7.23:
Gefordert wird eine "Visualisierung" der Anlagen und ein Bürgerentscheid. Ob dieser überhaupt zulässig ist, nachdem die Regionalplanung vorliegt, erscheint fraglich.
17.07.23 Vorlage für Gemeinderatssitzung am 19.7.23
Die Gemeinderäte der Grünen stellt zwei
> Änderungsanträge <:
- Nutzungsvereinbarung mit wpd nur, wenn Bürgerwindrad kommt
- keine Zustimmung zu einem zweiten Windkraft-Standort in Schwieberdingen.
13.07.23 Vorlage für Gemeinderatssitzung am 19.7.23
Am 19.07. wird der Gemeinderat über den Bau von Windenergieanlagen auf Schwieberdinger Gemarkung beraten. Die Vorlage für den öffentlichen Teil der Beratungen enthält KEIN Junktim zum Bau einer Bürgerenergie-Anlage, wie dies noch im Januar von BM Lauxmann zugesagt wurde. Nur ein vielleicht mögliches drittes Windrad soll ein Bürgerwindrad werden. In Bezug auf WEA im Westen wird auf Mindestabstände zum geplanten Bebauungsgebiet Zollstöckle und die Umgehungsstraße, nicht aber auf die Hardthöfe hingewiesen.
24.06.23 Info-Veranstaltung Bürgerwindrad am 21. Juni 2023
Zu einer Informationsveranstaltung zu einem Bürgerenergie-Windrad in Schwieberdingen sind am Mittwoch, 21.6.23 über 50 Interessenten, darunter 7 Schwieberdinger Gemeinderäte, gekommen. Die von W. Reichert geleitete Veranstaltung wurde vom Pleidelsheimer Bürgermeister und CDU-Kreisrat Ralf Trettner eröffnet, der die Bedeutung erneuerbarer Energien, insbesondere auch Windenergieanlagen, betonte, für seine Gemeinde jedoch den Schwerpunkt auf PV auf Dächern sieht. Er unterstützt das Konzept der Bürgerenergie.
Anschließend präsentierte der Sprecher der Initiative Windkraft in Schwieberdingen das Konzept von Bürgerenergie-Genossenschaften / Gesellschaften, an denen sich jeder, der im Umkreis von 50 km wohnt, auch kleine Gesellschaften und insbesondere die Gemeinde mit Anteilen von 3000 € bis 500 T€ beteiligen können. Neben den Anforderungen an die Form Bürgerenergie zeigte er auch, welche Vorteile dies für die Gemeinde haben könnte.
In der sehr sachlichen Diskussion zum Abschluss konnten die meisten Fragen direkt zufriedenstellend beantwortet werden. Daraus abgeleitete Anregungen werden die kommenden Tage auf dieser Seite tiefer beleuchtet.
12.06.23 Einladung zu Info-Veranstaltung Bürgerwindrad am 21. Juni 2023
Die Interessengemeinschaft Windkraft in Schwieberdingen fordert, dass sich die Gemeinde Schwieberdingen klar dafür ausspricht, dass auf dem Gebiet Ried/See ein Bürgerwindrad errichtet wird. Zu einer Informationsveranstaltung am 21.06.23 im Mehrzweckraum des Rathauses werden insbesondere die Gemeinderäte und -rätinnen eingeladen.
Themen:
- Welche Möglichkeiten hat eine Bürgerenergiegesellschaft?
- Welche Vorteile haben die beteiligten Kommunen von einem Bürgerwindrad?
Bürgermeister Ralf Trettner (Pleidelsheim) hat einen Beitrag zugesagt, BM Lauxmann wird nicht teilnehmen können.
26.03.23 Hemmingen macht Tempo
Während in Schwieberdingen das Thema Windkraft in der nächsten Gemeinderatssitzung nicht mal diskutiert werden soll, zeigt Hemmingens BM Schäfer, wie's geht. Und er hat alle Fraktionen - mehr oder weniger überzeugt - auf seiner Seite. Gelingt es ihm, einen Windpark Richtung Hochdorf zwischen dem Zeilwald und der Katharinenlinde zu installieren, sinken die Chancen für Schwieberingen, für Bosch sowie für die geplante Genossenschaft, aber auch für Münchingen, dramatisch, eigene Windräder zu errichten (Verbot der "Umzingelung" durch den Regionalverbund Stuttgart). Schwieberdingen müsste mit Windrädern in unmittelbarer Nachbarschaft leben, ohne davon zu profitieren.
18.11.22 Bürger-Energiegenossenschaft in Schwieberdingen
In seiner Rede beim Informationsabend zur Windenergie in Schwieberdingen hatte sich BM Lauxmann positiv zur Idee von Windkraftanlagen, insbesondere auch von einem dritten, genossenschaftlich betriebenen Windrad, geäußert (s. LKZ_7.10.22 und StZ_7.10.22). Mehrere Interessenten an einer solchen genossenschaftlichen Anlage haben sich danach zusammengetan mit dem Ziel, eine "Bürger-Genossenschaft Windkraft in Schwieberdingen“ unabhängig von dem bereits vorgestellten Projekt zu initiieren.
Bis zur Gründung der Bürgergenossenschaft und einem eigenen Internetauftritt wird die Initiative Lebenswertes Strohgäu eV der Initiative Windkraft in Schwieberdingen an dieser Stelle als Plattform dienen und über sie berichten. Die Initiative kann über bg.wisch@gmx.de erreicht werden.
Die Initiative hat inzwischen neben internen Diskussionen verschiedene Kontakte zu Projektierern und Gutachtern aufgebaut. Ein speziell für das dritte Windrad beauftragtes Gutachten bei einem u.a. für Wind- und Ertragspotential akkreditierten Büro hat - auch bei sehr konservativer Betrachtung - die Wirtschaftlichkeit der Anlage bestätigt. Wesentliche Störungen durch Schattenschlag sind nach entsprechenden Berechnungen nicht zu erwarten. Auch andere mögliche Beeinträchtigungen, die von einem Windrad an der geplanten Stelle ausgehen könnten, sind gering einzuschätzen. Dazu kann die Bewertung, wie sie die Stadt Kornwestheim in ihrem Antrag beim Verband Region Stuttgart für ein Vorranggebiet für 3 eigene Windräder beschrieben hat (https://kornwestheim-sitzungsdienst.komm.one/bi/vo0050.asp?__kvonr=288, insbesondere Anlage 6), im Wesentlichen übernommen werden.
Die Idee der Initiative:
Ziel ist die Gründung einer Energiegenossenschaft mit Bürgern primär aus der Gemeinde Schwieberdingen,
gerne auch der Gemeinde selbst, um Dividenden und Steuern in der Gemeinde zu halten. Auch die Eigentümer der landwirtschaftlichen Grundstücke sollten sich an der Genossenschaft beteiligen.
Angedacht ist der Bau einer Windkraftanlage mit einer Nennleistung von mindestens 6 MW (z.B. Enercon Typ E175 oder dem „Bosch-Windrad“ mit 7,2 MW). Das Windrad mit einem maximalen Ertrag in den Herbst- und Wintermonaten wäre eine ideale Ergänzung zu Photovoltaik-Anlagen, mit denen auch in den windschwachen Sommermonaten eine ausreichende Durchschnittsleistung erzielt werden kann. Die Einspeisung könnte lokal oder über die nur wenige Hundert Meter entfernte Freilandleitung ins Netz erfolgen.
Neben dem Standort Riet/See (vollständig auf Schwieberdinger Gemarkung) sind sowohl in Schwieberdingen wie auch in den umliegenden Gemeinden vergleichbare Flächen für Windkraftanlagen denkbar. Die Initiative der Stadt Kornwestheim könnte diesen als Vorbild dienen.
17.11.22 Auch Kornwestheim will Windräder bauen
Neben der auf Schwieberdinger Markung liegenden Fläche wurden 2012 weitere Flächen als für Windräder wirtschaftlich eingestuft, aber nicht in den Regionalplan aufgenommen. Hier plant Kornwestheim nun 3 Windräder, "genug um alle Haushalte Kornwestheims mit Strom zu versorgen" (s. LKZ, 17.11.22).
03.11.22 Reaktionen zur "Windkraftveranstaltung" am 5.10.22
Bosch will auf dem Gebiet Ried/See 2 Windräder mit je 7,2 MW Leistung für den Eigenbedarf errichten lassen. Eine weitere Anlage könnte an dieser Stelle errichtet werden. Herr Kiwitt (Regionalverband Stuttgart) verweist auf die Forderung nach mehr Windenergie in Baden-Württemberg und zeigt weitere mögliche Standorte. Der NABU hält mögliche Probleme für lösbar und Vertreter aus Ingersheim verweisen auf Wirtschaftlichkeit und breite Akzeptanz ihrer Anlage.
Deutlich wurde insbesondere das Interesse von BM Lauxmann an Windkraftanlagen in Schwieberdingen. Er stimmt nicht nur dem Bau der geplanten Bosch-Windräder zu, sondern spricht sich auch für weitere Windräder, genossenschatlich oder interkommunal, aus.
LKZ und StZ berichten ausführlich über die Veranstaltung. Für das Amtsblatt schreibt Fr. Heck (Die Grünen) eine Zusammenfassung, zusätzlich fasst Hr. Gölzer detailliert die positive Sicht des NABU zusammen (s. unter Meinungen&Berichte).
Während inzwischen auch Korntal-Münchingen und Möglingen über eigene Windräder nachdenken (s. LKZ, 8.10.), wollen die CDU-Gemeinderäte Schwieberdingens die Windräder verhindern. Sie favorisieren "den Ausbau der regenerativen Energien insb. der Sonnenenergie und aus Wasser/Wasserkraft (s. Amtsblatt 2022_42).
Dagegen berichteten Vertreter der Initiative Windkraft beim Treffen der Initiative Lebenswertes Strohgäu vom Beginn von Planungen zum Bau eines 3. Windrads als Bürgerwindrad (s. Amtsblatt 2022_44)
Ein Vergleich des
Flächenverbrauchs
verschiedener Kraftwerke:
- Ein
7,2 MW-Windrad produziert im Jahr bei im Binnenland durchschnittlichen 2000 Vollaststunden (windkraftscout_kWh) eine Energie von etwa 15 GWh. Dafür wird eine Fläche von bis zu
0,5 ha benötigt (s.
windkraftscoutha).
- Der Flächenverbrauch von Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen ist in den vergangenen Jahren deutlich gesunken auf etwa 1,5 ha/MWp (Handlungsfaden des BW-Ministeriums für Umwelt, … für Solarflächenanlagen, S.9). Der Ertrag einer Freiflächen-PV-Anlage liegt laut eon (eon_kWhp) in Deutschland bei etwa 800 -1200 kWh/kWp, für Schwieberdingen berechnet mit dem EU-Photovoltaic Geographical Information System (EU-InfoSys) bei etwa 1100 kWh/kWp. Damit wird für einen Ertrag von 15 GWh pro Jahr eine Fläche von etwa 18 – 28 ha, im Strohgäu von etwa 20 ha benötigt, das etwa 40-fache für eine Windkraftanlage.
- Auf Mais basierende
Biogas-Anlagen benötigen für dieselbe elektrische Energie Mais von einer Fläche von gut
10 km² (Faktor 2000 !!!; vgl.
BV-Bioenergie). Eine vergleichbare Energiemenge entsteht als Abwärme.
23.09.22 Einladung zur "Windkraftveranstaltung" am 5.10.22
Einladung zur Informations- und Diskussionsveranstaltung der Grünen am 5.10.22 in Schwieberdingen. Die Veranstaltung wird moderiert durch MdL M. Rösler. Neben der Umweltministerin Thekla Walker (Eröffnungsreferat) werden weitere 8 Referenten erwartet, darunter Nico Lauxmann, Th. Kiwitt und U. Schneider von der Fa. Bosch, die zur eigenen Versorgung Windenergie produzieren will.
19.09.22: Photovoltaik auf Deponie Froschgraben
Die Landesanstalt für Umwelt BW hat ihren Energieatlas BW um das Thema PV auf Sonderflächen und hier explizit auch auf Deponieflächen erweitert. In einem Steckbrief zur Deponie Am Froschgraben wird eine 4,6 ha große Fläche entlang der B10 als "gut geeignet" für PV bewertet (s. Steckbrief 03-33-01). Die Leistung könnte etwa 4,7 MW(peak) betragen, der Jahresertrag etwa 5,4 GWh. Die Gemeinde Schwieberdingen wie die AVL als Grundstückseigentümer sind dafür offen (s. StZ vom 19.9.22). Die Gemeinde betont aber die Forderung nach einer baldigen Schließung der Deponie.
Hinweis: Die Leistung von 4,7 MW(peak) entspricht einem heute eher kleinen Windrad, dessen Jahresertrag etwa dreimal so hoch wäre.
Oktober 2022:
MdL Dr. Markus Rösler wird am Mittwoch, den 5. Oktober 2022 um 19 Uhr in der Turn- und Festhalle Schwieberdingen eine Informations- und Diskussions-Veranstaltung abhalten zum Thema „Regionale und regenerative Energien fördern: Windkraft in Schwieberdingen?"
14.07.22: Regionalverband Stuttgart will Flächen für Windräder ausweisen
Der Regionalverband Stuttgart will bis Jahresende Standorte für Windkraftanlagen ermitteln, auch im Kreis Lb, nachdem 2015 von 10 möglichen Standorten alle bis auf Ried/See hier in Schwieberdingen/Münchingen abgelehnt wurden. Trotz des hohen Drucks und politischer Zustimmung wird bis zur Realisierung mit mindestens 10-12 Jahren gerechnet.
30.06.22: Region Stuttgart will mehr Windräder
Nach dem Abzug von Schutzflächen wird in der Region Stuttgart ein Fläche von 288 km² als geeignet für erneuerbare Energien (PV und Windkraft) angesehen. Am 13. 7. wird der Regionalverband dazu tagen. Für seinen Wahlkreis Vaihingen will M. Rösler bei der Suche behilflich sein und plant für Mittwoch, den 5. Oktober 2022 um 19 Uhr in der Turn- und Festhalle Schwieberdingen eine Informations- und Diskussions-Veranstaltung (LKZ, 30.06.22).
Wir sehen in der Fläche See/Ried (Langes Feld) auf den Gemarkungen Schwieberdingens und Münchingens die Chance, zusammen mit Münchingen nach dem Vorbild der Energiegenossenschaft Vaihingen an der Enz und Umgebung e.G (Ingersheim) mindestens 3 Windräder aufzubauen.
10.06.22 MdL Rösner kündigt Initiative an
M. Rösner will wichtige Akteure von Schwieberdingen, Korntal-Münchingen und Möglingen zusammenbringen und plant deshalb im Herbst eine Veranstaltung in Schwieberdingen. Dabei sollen auch um Artenschutz gehen.
>
Bericht lesen <
18.05.22: Windkraftanlagen in Schwieberdingen
Die Deponie Am Froschgraben sollte eigentlich in den kommenden Jahren geschlossen werden. Inzwischen geht die AVL von einem Ende erst in gut 10 Jahren aus. Erste Teilflächen haben ihre endgültige Höhe erreicht und sollen nun abgedeckt und bewaldet werden. Ausgehend von den Ergebnissen eines Workshops von 2015 wollen wir, dass die Bürger an der Entscheidung, wie die Deponie später genutzt werden soll, beteiligt werden.
Ein Vorschlag ist der Bau eines Windrads oder einer Photovoltaik-Anlage.
Schon 2015 wurde ein anderes Grundstück für den Bau von Windrädern auf Schwieberdinger Gemarkung beschrieben. Deshalb haben wir bei unserem Treffen am 17.5. über die Möglichkeiten zum Bau von
Windenergieanlagen in Schwieberdingen gesprochen.
2015 Fläche für Windkraftanlagen wird ausgewiesen
im >Regionalplan vom Verband Region Stuttgar< t wird schon seit September 2015 eine Fläche See/Ried (Langes Feld) auf den Gemarkungen Schwieberdingens und Münchingens als Standort für Windkraftwerke ausgewiesen.
Warum eine Bürger-Energie-Genossenschaft für eine Windkraftanlage?
Bei Bürger-Windkraftanlagen wird der vor Ort lebenden Bevölkerung eine Beteiligung am Bau und Betrieb der Anlage angeboten. Damit soll Menschen, die in der Nähe des Windparks wohnen, eine attraktive Geldanlage, aber auch eine Kompensation für vermeintliche Einbußen an Lebensqualität geboten werden. Neben Privatpersonen dürfen sich auch Gemeinden an Energiegenossenschaften beteiligen. Daraus resultierende Dividenden dürften deutlich sicherer sein, als Gewerbesteuereinnahmen von Firmen mit externem Firmensitz.
Den rechtlichen Rahmen von Bürger-Energiegesellschaften beschreibt dieser >Überblick<.
WEA und/oder PV
Windrad oder Photovoltaik
Neben der späteren Nutzung der Deponiefläche für z.B. Freizeitangebote oder für Biotope wurde auch schon 2015 vorgeschlagen, die exponierte Lage für eine Windkraftanlage zu nutzen. Aus heutiger Sicht würde sich alternativ die Nutzung für ein Photovoltaik-Feld anbieten.
Gegen den Vorschlag, ein Windrad auf der Deponie zu bauen, gab es bei dem von der Gemeinde Schwieberdingen durchgeführten Workshop 2015 den Einwand, dass der Froschgraben in der Einflugschneise für Hubschrauber zum Landeplatz auf dem Boschareal und zur RKI-Klinik in Markgröningen liegen würde. Wegen der Nähe zu diversen Hochspannungstrassen müsste geklärt werden, ob ein Windrad hier trotzdem genehmigt werden könnte.
Tatsächlich sah der Verband Region Stuttgart (Regionalausschuss) aber schon 2015 den Standort "Ried/See bei Schwieberdingen" als geeignet für Windräder an (StZ, 17.09.2015).
Ein paar Daten zu Windenergieanlagen:
Die Leistung eines modernen Windrads reicht von etwa 2 MW bis deutlich über 10 MW, offshore bis über 15 MW. Die meisten onshore-Windräder liegen bei etwa 5 MW. Mit Nabenhöhen von 140 - 180 m und Gesamthöhen von über 200 m produzieren sie pro MW Leistung etwa 2 GWh/a, also mit einer typischen 5 MW-Anlage bis etwa 10 GWh Energie im Jahr. Eine typische 10 MW-Offshore-Anlage produziert bis zu 48 GWh im Jahr. (>Fraunhofergesellschaft<).
Zum Vergleich Photovoltaik:
Der Wirkungsgrad von typischen Silizium-Solarzellen liegt unter idealen Bedingungen (1000 W/m² Einstrahlung bei 25°C) bei 15-22 %. Dazu kommen Leitungs- und Wechselrichter-Verluste. Für eine elektrische Ausgangsleistung von 1 kW(peak) wird eine Kollektorfläche von ca. 5-7 m² benötigt. Tatsächlich folgen die Solarmodule nicht der Sonne und die Module werden nicht gekühlt. Außerdem ist die Strahlungsleistung stark von der Bewölkung oder der Tageszeit abhängig. Deshalb liefert eine optimal ausgerichtete fest installierte 10 kW(peak)-Anlage in Deutschland im Jahr ca. 10.000 kWh = 0,01 GWh elektrische Energie.
Um die Energie einer modernen Windenergieanlage von 10 GWh mit Photovoltaik zu produzieren wird also ein ca. 10 ha großes Photovoltaik-Feld benötigt.
Für Schwieberdingen:
Schwieberdingen verfügt über 2.234 Wohngebäude aller Größenordnungen (Wert für 2020; Angabe des Statistischen Landesamts BW); wäre auch nur die Hälfte davon mit einer Photovoltaikanlage von 10 kW(peak) bestückt, könnte eine Jahresleistung von 5 GWh erzielt werden.
Der durchschnittliche Jahresverbrauch an Haushaltsstrom liegt laut Umweltbundesamt bei 1.400 KWh/Einwohner. Der private Stromverbrauch aller Einwohner von Schwieberdingen kann daher mit 15 GWh im Jahr angenommen werden. Dieser Bedarf könnte mit einer Windkraftanlage und PV-Anlagen auf 50% aller privaten Hausdächer gedeckt werden.
Der Gesamtstrombedarf (Gewerbe, öffentliche Einrichtungen etc.) macht ungefähr das Vierfache des privaten Strombedarfs aus. Auch hier muss eine Lösung gefunden werden.
Übrigens: Für die Erzeugung von der gleichen Menge Bioenergie (Biogas) wird im Vergleich zu PV eine bis zu 50-mal größere Fläche benötigt.